Miguel Angel Asturias, geboren am 19. 10. 1899 in Ciudad de Guatemala als Sohn der Lehrerin María Rosales und des Anwalts Ernesto Asturias. Seine Eltern wurden 1904 nach Salamá in die Provinz Baja Vera Paz verbannt und waren dort gezwungen, ihren Lebensunterhalt als Händler zu bestreiten. Asturias kehrte 1907 nach Ciudad de Guatemala zurück, um die höhere Schule abzuschließen. 1917 schrieb er sich in der Universidad de San Carlos für das Fach Medizin ein, nahm jedoch wenig später ein Studium der Rechtswissenschaft auf, das er 1923 mit der Promotion abschloß. 1924 reiste Asturias nach London und Madrid. In Paris kam er 1925 mit den führenden Künstlern des Surrealismus, aber auch mit lateinamerikanischen Schriftstellerkollegen wie dem Kubaner Alejo Carpentier und dem Venezolaner Rómulo Gallegos zusammen. Er hörte an der Pariser Sorbonne die Vorlesungen des Ethnologen Georges Raynaud und wurde vorübergehend sein Mitarbeiter. Als Asturias 1933 nach Guatemala zurückkehrte, hatte dort der Diktator Ubicos die Macht übernommen. Asturias arbeitete bis zum Ende der Ubicos-Diktatur (1944) als Redakteur bei der regierungsnahen Zeitung “El Liberal Progresista” und für das von ihm ins Leben gerufene Rundfunkprogramm “El diario del aire”, das zur allmählichen Unterwanderung der Diktatur beitrug. Beim Sturz Ubicos flüchtete Asturias nach Mexiko, ...